Hier geht es um die Torfgewinnung. Torf war neben Kiefernholz das wichtigste Brennmaterial und wurde in den Mooren abgebaut – sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Verkauf.
Als erstes zerschnitt man den Pflanzenbewuchs auf der Torfschicht. Diese sogenannten „Plaggen“ verwendete man als Einstreu in den Viehställen. So kamen die Pflanzen am Ende zusammen mit dem Mist aus dem Stall als Dünger auf die Äcker.
Die Moorschichten wurden mit Torfspaten abgestochen und getrocknet. Auch den nassen Moorbrei nutzte man und machte daraus sogenannten Backtorf.
Bevor im Mai das Torfstechen begann, wurden die Flächen an die Berechtigten verteilt. Natürlich gegen Zahlung einer Pacht. Jeder Haushalt ging mindestens zwei Tage in der Woche zum Torfstechen. Die Männer stachen den Torf ab, die Frauen lagerten die Stücke zum Trocknen ein.
Nach vier bis sechs Wochen verlud man den Torf auf Karren und spannte Pferde davor. Diese trugen eine Art Schuhe über ihren Vorderhufen, damit sie nicht im weichen Moor einsanken.
Der Torfabbau war insgesamt eine schwere körperliche Arbeit, die noch bis in die 1950er Jahre ausgeübt wurde.
Die Winser stachen ihren Torf in den umliegenden Mooren wie dem Goosemoor, dem Hasenmoor und dem Igernmoor.
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