Dieser Schweinestall wurde um 1860 in Südwinsen errichtet. Zu der Zeit war es bereits üblich, Schweine wegen der Geruchsbelästigung in einem eigenen Gebäude unterzubringen und nicht mehr wie in früheren Zeiten im Haupthaus. Dasselbe galt im übrigen auch für die Schafställe.
An der linken Längsseite befindet sich ein Plumpsklo. Das war eine fortschrittliche Einrichtung, wenn man bedenkt, dass die Notdurft in früheren Zeiten entweder im freien Gelände oder im Stallbereich des Haupthauses verrichtet worden war. Toiletten mit Wasserspülung kamen erst im 20. Jahrhundert auf.
Ein Nebenraum ist als kleine Werkstatt eingerichtet, die sogenannte Pütscherstube. Hier wurden die Haus- und Arbeitsgeräte des Hofes gepflegt und instand gesetzt. Das geschah meist in Eigenleistung.
Es gab aber auch Landhandwerker, die ihre Dienste anboten. So hatte fast jedes Dorf seine Schmiede, Leineweber, Stellmacher, Schuster und Schneider. Diese hatten ihr handwerkliches Wissen entweder innerhalb der Familie erworben oder durch ihre Arbeit als Geselle in einem Handwerksbetrieb. Manchmal zogen auch Gesellen aufs Land, die in der Stadt keinen eigenen Betrieb gründen konnten.
Handwerkstätigkeiten wurden auch oft von solchen Dorfbewohnern angeboten, die wenig Land oder gar kein eigenes Land hatten.
Zur Fortsetzung des Rundgangs gehen Sie bitte am Haupthaus vorbei zurück zum Wagenschauer.
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